NEUES AUS DER BEZIRKSVERTRETUNG!
Drei Konzeptstores für Uerdingen
Manches funktioniert ja schnell. Anna-Kristina Knebel vom Fachbereich Stadt- und Verkehrsplanung informiert die Bezirksvertreter:innen in Uerdingen darüber, dass bereits zwei der drei geplanten Konzeptstores eröffnet wurden: In die leeren Ladenlokale an der Niederstraße 39 und der Oberstraße 11 sind nun schicke Läden eingezogen, die nicht nur Waren anbieten, sondern auch Dienstleistungen. An der Oberstraße soll der Bedarf junger Eltern gedeckt werden, außerdem kann man zu einem Tee zusammen sitzen, an der Niederstraße sind es Second-Hand-Kleidung, Uerdinger Design und selbstgemachtes, gern auch zum Verschenken. Die Förderung solcher Geschäftsgründung ist eine Maßnahme aus dem Sofortprogramm des Landes NRW. Damit sollen die Innenstädte gestärkt werden, deren „Sterben“ durch Corona noch beschleunigt wurde. Wie die Maßnahme funktioniert, erklärt Knebel so: Die Stadt mietet das Ladenlokal zu 70 Prozent der Altmiete (das, was die Vermietenden vor dem Leerstand einnehmen konnten) an und vermietet es weiter an die Store-Betreibenden. Sie sind die Untermietenden der Stadt, ihre Miete liegt bei 20 Prozent der Altmiete. Die Hälfte diese ursprünglichen Mietpreises bleibt zunächst bei der Stadt hängen, doch das Land übernimmt von diesem Betrag 90 Prozent, so dass im Endeffekt nur fünf Prozent der Altmiete das Stadtsäckel belasten. Das Quartiersmanagement übernimmt die Verhandlungen mit den Vermietenden und wählt aus den Kandidat:innen für die Stores, wobei auch der Kaufmannsbund in die Überlegungen einbezogen wird. „Ich bin mit der Entwicklung der Innenstadt zufrieden“, sagt Knebel, „in anderen Städten sieht das viel schlimmer aus.“
Frisch gestrichen mit Fördermitteln
Auch mit der Resonanz auf das Angebot aus dem Fassadenprogramm ist die Mitarbeiterin der Stadt zufrieden. Sieben Hausbesitzende haben bereits mit Hilfe aus den Fördertöpfen ihre Fassaden sanieren lassen, eine weitere Sanierung ist bewilligt und 20 in Beratung. „Es geht um die Verbesserung des Stadtbildes“, sagt Knebel. Mit frischer Farbe, aufgearbeiteten Stuckelementen und Werbeanlagen, die in vielen Fällen zurückgenommen werden müssen, um zu den historischen Gebäuden zu passen, soll das gelingen. Die Höhe der Förderung ist von vorne herein auf die Hälfte eines bestimmten Quadratmeterpreises gedeckelt. „Das ist nicht für jeden Hausbesitzenden machbar. Aber viele nehmen das zum Anlass, das Haus insgesamt zu sanieren. Deswegen freuen wir uns über jede/n Hauseigentümer:in, der/die sich beteiligen möchte.“ Verzögerungen gibt es lediglich seitens der Handwerker:innen. Coronabedingt fallen viele Mitarbeitende aus und das Material lässt sich schwer beschaffen.
Herberzhäuser – langsam aber im Plan
Die Arbeiten an den Herberzhäuseren liegen im Plan. „Im Augenblick sind wir in der Endabstimmung mit den späteren Nutzern“, berichtet Knebel. Da geht es um Fragen wie: Wohin sollen die Toilettenanlagen? Wo braucht man Durchbrüche für Elektrizität, in welchen Räumen muss WLAN zur Verfügung stehen? Solche Wünsche müssen dann wieder mit der Denkmalbehörde abgestimmt werden. Erst dann geht es weiter.
Der Ideenwettbewerb für das Untere Werftgelände läuft
Bei der Umgestaltung des Unteren Werftgeländes hofft man im Juni eine Jurysitzung einberufen zu können, bei der ein/e Sieger:in des europaweit ausgeschriebenen Ideenwettbewerbs gekürt wird. Erst dann können die Pläne ausgearbeitet, 2023 der Antrag gestellt werden, für den man 2024 den Bewilligungsbescheid erwartet. Erst dann kann es mit dem Umbau losgehen.
Seit 2005 will die IG Rheinstadt eine Skulptur aufstellen
Mit der Skulptur, die die IG Rheinstadt der Stadt Krefeld spenden will, dauert es schon eine Weile. Knebel berichtet in der Bezirksvertreterversammlung davon, dass nur die Vorbereitungsarbeiten bezüglich des Untergrundes o. ä. abgeschlossen sind. Die Rhein Schau erfährt von Klaus Elfes, dem Vorsitzenden der Interessengemeinschaft, dass sich das Projekt seit 2005 in der Pipeline befindet. Ursprünglich sollte es am Eingang der Oberstraße die Besuchenden begrüßen, nun wird es in der Burganlage seinen Platz finden. An den Oberbürgermeister wurde eine Terminanfrage für den 8. Mai gestellt. „Er muss diese Sachspende für die Stadt in Empfang nehmen“, begründet Elfes. An diesem Tag feiert der Kaufmannsbund sein Frühlingsfest.
Aufreger ungenehmigte Rodungen
Und von manchen Dingen wird man auch überfahren. Als am 18. Januar Rodungsarbeiten auf der Brache bzw. der Dauerkleingartenanlage der Bundesbahn entlang der alten Bahntrasse zwischen Flensburger Zeile und Lübecker Weg begannen, waren die Anwohner überrascht und die Aufregung war noch in der Bezirksvertreterversammlung spürbar, wo Bernd Altgassen, dem Mitarbeiter der Stadt bei der Unteren Naturschutzbehörde einen Bericht zum Sachstand gab: Eine Firma sei an dem Gelände interessiert und in allerletzter Konsequenz wahrscheinlich eine Bebauung beabsichtigt. Doch es gäbe keinen entsprechenden Bebauungsplan. Vor der Rodung habe zwar habe eine Artenschutzprüfung stattgefunden, doch die Baumfällungen an sich sei illegal gewesen, sie habe gegen das Naturschutzgesetz verstoßen. Kurzfristig habe die Firma mitgeteilt, dass sie notwendig gewesen sei um Vermessungsarbeiten durchzuführen. Nun ist das Verfahren in der Schwebe, man wartet auf die offizielle Stellungnahme der Firma. Als Konsequenzen drohen sei ein Bußgeld oder die Verhängung weiterer Auflagen.