Diese Covid 19 Krise war auch für die Frauen vom Zonta Club Krefeld am Rhein eine echte Herausforderung. „Ich fürchtete schon, wir müssten unseren Weihnachtsbasar ausfallen lassen“, sagt Cornelia Pier, die Präsidentin. „Dabei sind die Einnahmen wichtig, um unsere Projekte zu finanzieren.“ Die geborene Uerdingerin, die in Meerbusch wohnt und mit ihrem Mann in Uerdingen eine Tierarztpraxis unterhält, ist seit 2004 Mitglied bei Zonta, zunächst in Krefeld, wo sie auch schon als räsidentin fungierte. 

Vor mehr als 100 Jahren taten sich unter diesem Namen in den USA erstmals Frauen zusammen, um sich weltweit und vor Ort für andere Frauen und Mädchen einzusetzen, solchen die benachteiligt sind oder deren Begabungen auf der Strecke bleiben würden. Die Verbesserung der Stellung der Frau in rechtlicher, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht“, heißt das offiziell. Inzwischen ist die Service-Organisation auf 1.200 Clubs mit “mehr als 30.000 Mitgliedern in 64 Ländern“ herangewachsen wie auf der Homepage www.zonta-krefeld-am-rhein.de nachzulesen ist. Der neue Club Zonta Krefeld am Rhein hat sich 2018 gegründet, Anfang September 2020 kam die Zulassung durch die Dachvereinigung Zonta International. Das sollte groß gefeiert werden. Aber auch hier, dank Covid 19 – „müssen wir wohl bis nächsten Sommer warten“, sagt Pier. In Krefeld am Rhein sind augenblicklich 22 Frauen organisiert. „Am Rhein“ soll darauf hinweisen, dass wir uns auch für Frauen aus anderen Rheinstädten offen sind, in denen es keinen Club gibt, wie Moers, Duisburg oder Neuss und so können wir auch in diesen Städten passende Projekte unterstützen.“

Ursprünglich richtete sich Zonta an Akademikerinnen, Selbstständige oder Frauen in Führungspositionen. „Das sehen wir hier nicht mehr so eng. Auch von dem Brauch, dass frau für eine Aufnahme vorgeschlagen werden muss, haben wir uns verabschiedet.“ Auf der Homepage kann sich eintragen, wer dabei sein möchte. Anschließend treffen sich Zonta-Frauen mit den Bewerberinnen, sie kommen locker ins Gespräch, lernen sich kennen und „dann können alle ganz gut entscheiden, ob das passt“, sagt Pier. Normalerweise gibt es monatlich ein Treffen in der Elfrather Mühle. Dabei stellen die mitwirkenden Frauen entweder ihren Beruf vor, sie laden einen Menschen mit einem neuen, förderwürdigen Projekt ein „oder wir besprechen Themen, über die die Öffentlichkeit gern hinwegsieht. Demnächst steht Wohnungslosigkeit bei Frauen auf dem Plan“, sagt Pier.

Sie freut sich darüber, dass die Frauen in ihrem Club hinsichtlich Alter, beruflichem Hintergrund und Temperament so gemischt sind. So entwickelte sich bei einem Clubabend, der in der aktuellen Situation über Zoom laufen musste, die Idee zu „Weihnachten in Tüten“. Bücher, selbstgekochte Marmeladen und selbstgebackene Kekse, die traditionell beim Bazar erworben werden können, wurden in Tüten verpackt und wurden für 20 Euro über die Homepage verkauft. Außerdem gab es in diesem Jahr in jeder Tüte eine Überraschung, meist in Form eines Gutscheins. „Da unterstützen uns viele Krefelder Unternehmen“, sagt Pier, „und die Geschenke sind teilweise so wertvoll, dass man auch mehr als 20 Euro hätte nehmen können.“ Die Aktion in die Homepage mit einzubinden war dann ebenfalls kein Problem. „Ich bin total begeistert, dass wir so eine spritzige Gruppe sind“, freut sich Pier.

Zu einem Teil fließt der Erlös wie immer in die internationalen Projekte von Zonta International. „Und vor Ort unterstützen wir in diesem Jahr folgende drei Projekte: Empowerment-Training für schwarze Frauen im Frauen-Café im katholischen Forum, WenDo (einer speziell für Frauen entwickelten Selbstbehauptungstechnik) bei der Frauenberatungsstelle sowie ein Projekt des Kinderschutzbundes, „Sexualität und sexualisierte Gewalt in den Medien – Chancen und Gefahren für Mädchen. Das ist noch in der Planung. Da ist unsere Unterstützung sehr wichtig und es passt ja auch gut zu unseren Zielen“, sagt Pier. Schließlich geht es darum, Frauen stark zu machen.

Text: Susanne Böhling